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Talltones

Talltones2TALLTONES

THE TALLTONES – „Talltones 2“ Das mit den Coverversionen ist ja so eine Sache. Es kommt nicht selten vor, dass eine solche ordentlich danebengeht. Wie man auf sehr originelle und spannende Weise nachmacht, zeigen THE TALLTONES auf ihrem soeben erschienenen neuen Album „Talltones 2“ (ATS Records).

 
Man stelle sich vor, Tom Waits, Jimmy Hendrix, Lemmy von Motörhead, Kurt Weill, Georg Danzer und Konsorten besuchen die nächstgelegene Kneipe, um einmal richtig einen heben zu gehen. Und je später der Abend, desto mehr geraten die Beteiligten in feuchtfröhliche Feierlaune bis sie sich dazu entschließen, ihre mitgebrachten Instrumente auszupacken, um in schrägster Form ihre eigenen Nummern neu zu interpretieren. Ein solches Vorkommnis geht sich zwar schon rein historisch nicht aus, aber das dazu passende Gefühl stellt sich ein, hört man sich durch die CD der drei ehrenwerten Herren Richie Klammer (Gesang, Trompete, Posaune, Percussion), Primus Sitter (Gitarre) und Stefan Gferrer (Kontrabass, Gesang, Percussion). „Talltones 2“, ihr nunmehr zweites Album, offenbart eine wunderbare Sammlung richtig gelungener Neubearbeitungen von Klassikern des vergangenen Jahrhunderts.

Nur nicht allzu nah am Original

Nach dem Motto „nur nicht allzu nah am Original“ veredelt das Trio die Nummern der unter anderem eingangs Erwähnten auf ihre ganz eigene unkonventionelle und stilübergreifende Art. Unentwegt zwischen Blues, Jazz, Punk, Rock, Americana, Country und Pop wechselnd führen die drei Kärntner die Songs einem gänzlich neuen und erfrischend räudigen Klang zu. Man spürt in jedem Moment, welchen Spaß das Dreiergespann an der Sache gehabt hat und mit wie viel Humor es zu Werke gegangen ist. Die Stücke (unter ihnen auch zwei Eigenkompositionen) wirken, als wären sie durchs einfache drauf Losspielen entstanden, was auch deren spontanen und ungezwungenen Charakter erklärt. Dem Ganzen letztlich die Krone setzt Richie Klammer auf, dessen Stimme sich anhört, als hätte er in den letzten Jahren nichts anderes getan, als Kette zu rauchen und sich täglich eine Flasche Whiskey hinter die Binde zu kippen.

Ja, auf „Talltones 2“ fügt sich schon vieles sehr unterhaltsam zusammen. Doch alleine nur von einem Spaßalbum zu sprechen, wäre auch nicht richtig. Die Songs von The Talltones besitzen jene Qualität, die über das einfache Covern hinausgeht. Richie Klammer und seine Kollegen sind exzellente Musiker und verstecken ihre instrumentalen wie kreativen Fähigkeiten auch nicht. Es ist eben die Mischung, die den Unterschied ausmacht.

Michael Ternai

Termin: Freitag 29.05.2015 (Herzogburg St. Veit)

Foto The Talltones: Mark Duran, Ferdinand Neumüller