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Balis

balis2„… ein musikalisches Rockkleinod der Völkerverständigung. Nicht nur zwischen Slowenien und Kärnten.“ (Xpress/Dez. 2010)

Bališ (sprich: baliesch) ist ein alter slowenischer Dialektausdruck aus der Sprachregion Ebriach / Obirsko und bedeutet entweder das Hab und Gut, das die Handwerksleut‘ auf ihrer Reise von Hof zu Hof um die Schultern geschnallt hatten, oder aber die Mitgift für Bräute. Ein Wort für zwei ziemlich gegensätzliche Arten von Hab und Gut und deswegen gut gewählt von den sechs Musikern aus Kärnten. Wohlgemerkt aus dem einen Kärnten. Denn es geht ihnen um die Musik und nicht um geo- oder ethnographische Engstirnigkeiten. Es geht auch nicht um einzelne Wörter, die hier dies und dort jenes bedeuten, die Musiker wählten als sprachliches Ausdrucksmittel Slowenisch inklusive Anleihen aus einem beinahe ausgestorbenen Dialekt, weil es ihre Muttersprache ist. Yes they can! Weil sie von Kindesbeinen an zwei Sprachen können.

Der Bandname mit zweierlei Deutungsmöglichkeiten spiegelt aber auch den Sound, den Bališ produzieren und auf der Bühne handmade musizieren: Tief verwurzelt im Rock und Blues der Sechziger- und Siebzigerjahre des vorigen Jahrhunderts und mit Ingredienzien des neuen Jahrtausends genährt und aufgezogen, beeinflusst von Strömungen, die jeder einzelne aufgesogen hat, von Grunge- und Rock-Riffs bis Elektronik. Ihnen ein stilistisches Mascherl umzuhängen hieße, den Bališ-Sound einzugrenzen oder gar auszugrenzen. Bališ ist Rock, mit allen Freiheiten.

Gesellschaftspolitisch betrachtet ist Bališ der beste Beitrag Kärntens zur Völkerverständigung, zur Ortstafelfrage, zur Minderheitenfrage, der beste Weg auf dem Weg zu dem einen Kärnten, das nicht länger unterscheidet zwischen denen und jenen. Think global, act local, denn: Sechs Orttafeln machen noch lange keinen Rock’n’Roll, sechs Gebrüder Bališ aber sehr wohl. Denn es ist doch völlig wurscht, ob der Rock’n’Roll in slowenischer, englischer oder sonst einer Sprache daherkommt, Hauptsache der Rock rollt.

Bališ. Diskographie:
„001“, produziert von (und mit) Andy Bartosh, mit den Gästen Willi Resetarits, Helmut Bibl (2002)
„Jutr bo moj! / Morgen gehört mir“, produziert von und mit Helmut Bibl, als Gast: Willi Resetarits (2004)
„Rož, Podjuna, Zila“, die heimliche Hymne der Kärntner Slowenen in drei Versionen, Gast: Vlado Kreslin (2006)
„Novnos“: aufgenommen und produziert in Slowenien und Österreich, u.a. von und/oder mit Žare Pak, Dietz Tinhof, Tini Kainrath, Lynne Kieran (2010)